Über uns:
Im März 2018 öffnete ZAKK zusammen mit Cornelius Schaper und Sabine
Reimann den 3TageRaum am Kamper Acker in Holthausen. Wir wollten wissen,
was Holthausen für die Leute die dort leben den Stadtteil ausmacht, was
sie mögen, was sie nervt. Entstanden ist ein Stadtteilportrait aus
vielen Perspektiven, ein Museum der mitgebrachten Dinge, ein
Schneeballgeschichten-Film und ein Rundgang von Holthausener*innen für
Holthausen.
Nach dem Prinzip "Stille Post" standen sich Holthausener*innen gegenseitig Frage und Antwort. Abwechselnd und zeitversetzt interviewten sie sich selbst zu Fragen, die ihnen zum Stadteil auf dem Herzen lagen und versuchten diese dann auch zu benatworten. Das dabei entstandene Video konnte von allen Besucher*innen vor Ort angesehen werden.
Der 3TageRaum hatte eingeladen: Holthausen, zeig uns wofür dein Herz schlägt! Gute Orte, schlechte Orte, Lieblingsorte. Wir wollten sie alle sehen und sie uns zeigen lassen. Und die Geschichten dazu hören. Im Laufe der drei Tage markierten Leute aus Holthausen auf der Stadtteilkarte Orte, die ihnen wichtig sind und erzählten uns warum. Aus einigen haben wir Stationen im Rundgang gemacht, die wir hier – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – vorstellen.
Kamper Acker
Der Kamper Acker war als zentraler Platz zum Umsteigen, Einkaufen und Aufhalten auch unser Ort für die Installation des 3TageRaums. Gleichzeitig stellte er Anfangs- und Endstation des Rundgangs dar, weil er ein oft markierter und thematisierter Punkt im Laufe der drei Tage war.
Alteingessene Holthausener*innen wussten, dass der Kamper Acker schon seit vielen Jahren Aufenthaltsort für eine kleine Gruppe von Leuten ist, die sich tagsüber gern Bier am Büdchen holen oder die örtliche Methadonvergabepraxis aufsuchen und den Tag am Kamper Acker auf einer Bank verbringen. Für die einen gehört die Trinker*innen-und Junkieszene einfach zum Erscheinungsbild des Kamper Ackers dazu, anderen ist der Anblick eher unangenehm. Manche, die mit Kindern unterwegs sind machen lieber einen Bogen um die Leute. Seitens des Bezirks gab es mehrere Versuche, die Gruppe aufzulösen bzw. zu verdrängen: Die Trinkhalle wurde geschlossen, Hecken und Sträucher entfernt, Bänke umgestellt. Nichtsdestotrotz sind sie da, und auch sie besuchten den 3TageRaum, halfen beim Aufbau und erzählten aus ihrer Sicht von Holthausen. Sie selbst wünschen sich einen Aufenthaltsraum am Kamper Acker, zum Aufwärmen, Hände waschen und in Ruhe trinken und quatschen. Da der Mietvertrag der Methadonpraxis in diesem Jahr ausläuft, bleibt abzuwarten, wie sich das Miteinander auf dem Kamper Acker in Zukunft entwickelt.
Heye-Park
Erste Lektion: Nur Leute, die nicht aus Holthausen kommen, sagen Elbroichpark. Für richtige Holthausener*innen heißt die Grünanlage rund um Schloss Elbroich immer noch so wie sie immer hieß, nämlich Heye-Park. Namensgebend war der letzte Eigentümer Ferdinand Heye, Gründer der Glashütten-Werke in Gerresheim. In vielen Erzählungen aus dem Stadtteil ist der Heye-Park zentraler Bezugspunkt in Vergangenheit und Gegenwart: Schlittenfahrten auf den verschneiten Hügeln, Klettern im alten Baumbestand, Abkühlung auf dem Wasserspielplatz an heißen Sommertagen, Picknick mit der Familie, spazieren gehen mit dem Hund. Über 40 verschiedenen Baumarten, teils schon im 12. Jahrhundert gepflanzt, und die abwechslungsreiche Gestaltung lassen den Park nicht nur größer wirken als er tatsächlich ist, sondern auch richtig gut aussehen. Holthausener*innen lieben den Park zu allen Tageszeiten und Jahreszeiten. Manche Besucher*innen haben ihre eigenen Fotoserien vom Heye-Park, weil sich immer wieder neue fotogene Blicke und Motive finden lassen. Ein Lieblingsort auf dem Rundgang: „Meine Sonnenbank“.
Wer in Holthausen unterwegs ist, sieht sie ständig: Wie Landmarken überragen die Schornsteine der Henkel-Werke den Stadtteil. Zu sehen sind sie auch vom 7. Stock eines Hauses, dem nächsten Ort auf unserem Rundgang. Die Wohnanlage an der Kölner Landstraße markiert sozusagen Grenzgebiet: Holthausener*innen wussten von einer Dame zu berichten, bei der die Grenze durchs Wohnzimmer verlief. Ein Schritt, und schon stand man im benachbarten Stadtteil Wersten.
Außerdem birgt der Hof der Wohnanlage den Zugang zu einer Grünfläche mit Tennisplätzen. Bis in die 1980er hinein war das ehemalige Henkel-Gelände größtenteils Brache und für die Kinder der Siedlung ein Ort für Abenteuer. Natürlich war es verboten dort zu spielen, natürlich sollte man sich von den schlechter erzogenen Kindern aus anderen Siedlungen fern halten und natürlich tat man beides der elterlichen Verbote zum Trotz. In besonderer Erinnerung bleib zwei Freundinnen der „Indianerfelsen“, ein eigentlich kleiner Schuttberg nahe des Pförtnerhauses der Siedlung, der den beiden Mädchen in den 1970er Jahren die Welt bedeutete. Die damals geknüpfte Freundschaft der Nachbarskinder, die auch zusammen zur Schule gingen, hielt bis heute, die beiden sind immer noch zusammen in Holthausen unterwegs.
Ein Besucher des 3TageRaums trug ein eher unbekanntes Stückchen Geschichte bei: Der Düsseldorfer Aero-Klub e.V. richtete auf dem von Henkel zur Verfügung gestellten Gelände 1958 eine Werkstatt für Segelflugzeuge an der Hügelstraße ein – was den jungen Holthausener in hohem Maße faszinierte. Später wurde ein Teil der Werkstatt zur „Thermikschmiede“, der Vereinsgaststätte der Segelflugfans, die an einem anderen Standort immer noch besucht wird.
Heggemannstraße
Die Heggemannstraße ist in den Augen ihrer Bewohner*innen, aber auch vieler anderer aus dem Stadtteil Schönste in Holthausen. Tatsächlich ist die Straße mit ihren bunten Fassaden ein Farbklecks zum Hingucken. Die über 100 Jahre alten Häuser sind oft nur wenige Meter breit, Miniaturausgaben aufwendig gestalteter Jugendstilvillen. Wer daran vorbei spaziert muss sie einfach süß finden. Trotz ihres Charmes ist die Heggemannstraße im Bestand bedroht, und zwar von beiden Seiten. Ein Baufehler brachte das Haus mit der Nr. 15 ganze links fast zum Einsturz, und auf der rechten Seite frisst sich die Abrissbirne in den Häuserzug.
Das Team:
Cornelius Schaper beschäftigt sich in der Hauptsache mit den zeitbasierten Medien Film und Video. Er hat als Kameraassistent angefangen, dann den digitalen Videoschnitt für sich entdeckt und lange Jahre als freischaffender Editor gearbeitet. Währenddessen hat er zusätzlich ein Studium der Geschichte und Literaturwissenschaft abgeschlossen, bevor er eine Videoagentur für Kultur und Medien gründete. Mittlerweile beteiligt er sich mit Videoarbeiten an Theater- und Performanceprojekten, arbeitet an dokumentarischen Formaten und war bis vor kurzem noch Teil eines selbstorganisierten Kneipen- und Veranstaltungskollektivs. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist der Umgang mit dem öffentlichenRaum. Cornelius Schaper lebt in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen.
Sabine Reimann ist Soziologin und Historikerin. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf. Ihre Themen sind unter anderen Erinnerungspolitik und Oral History, die Geschichte und Gegenwart sozialer Bewegungen und die Auseinandersetzung mit Stadt und Raum. Als Aktivistin in kulturpolitischen Initiativen stellt sie die Frage "Wem gehört die Stadt und wie wollen wir darin leben?" und organisiert Führungen, Workshops und Veranstaltungen für Jugendliche und Erwachsene.
Christine Brinkmann, Programmleitung Wort & Bühne im Kulturzentrum zakk.
Konzeption und Organisation der Literaturveranstaltungen und -projekte im zakk. Vorsitzende der LAG Soziokultur NRW und Lehrbeauftragte der FH Düsseldorf (Sozial- & Kulturwissenschaften) sowie der Heinrich Heine Universität Düsseldorf (Philosophische Fakultät). Freiberuflich als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Stadt Konzepte aktiv.
Damien Haak, Projektmitarbeiter und Kolleg aus dem Kulturzentrum zakk im Bereich Politik & Gesellschaft. Er studiert derzeit Computerlinguistik und Projekarbeit im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie bei der Durchführung der einzelnen Projektaktivitäten
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